Ich dachte immer, dass im Jahr 2016 das Thema mit dem Beschnitt bei Druckerzeugnissen endlich mal durch sein sollte. Vor allem, da es zu diesem Thema unzählige Anleitungen im Web zu finden gibt. Aber ich werde jede Woche eines Besseren belehrt. Ja wie praktisch, wenn man eine Online-Marketing-Manager im Team hat, der über 17 Jahre Agenturerfahrung verfügt und einem mal schnell das Druck-PDF eines Kunden anpassen kann.
In diesem Sinne, noch ein Tutorial, wie man den Randbeschnitt von Druckerzeugnissen universell auf jedem Grafik- und Satzprogramm einrichten kann.
Los geht´s….
Was ist der Endformat eines Werbemittels?
Der Endformat eines Werbemittels ist der, wie Ihn der Kunde haben möchte. D.H. Wenn der Kunde einen Din A6 Flyer bestellt, dann hat dieser einen Endformat von 148 mm x 105 mm, ein standard Din Lang-Flyer hat zwischen 99 und 105 mm x 210 mm und eine Visitenkarte 55 mm x 85 mm usw… Der Endformat ist also die finale Größe des Werbemittels, so wie diese auch vom Kunden bestellt wurde. Bestellt ein Kunde einen Sonderformat, wie z.B. 210 mm x 60 mm, dann sollte das fertige Erzeugnis auch diesen Endformat haben.
Was ist überhaupt der Randbeschnitt und wozu braucht man den überhaupt?
Der Randbeschnitt ist nichts anderes als ein Puffer, der den eigentlichen, sichtbaren Inhalt eines Werbemittels schützen soll. Dies ist deshalb notwendig, weil die Schneidemaschinen der einzelnen Druckereien nicht 100% genau schneiden können. Unter anderem liegt das daran, da hier meist keine einzelnen Bögen geschnitten werden, sondern gleich ein kompletter Stapel und da kann es schon mal zu kleinen Abweichungen kommen. Der Randbeschnitt schützt also den eigentlichen Inhalt im Endformat, damit hier nichts wichtiges abgeschnitten wird.
Je nach Druckerei, die übrigens alle Anleitungen über den jeweiligen, benötigten Beschnitt, anbieten, kann dieser Randbeschnitt zwischen 1 mm und 5 mm liegen.
Was ist der Datenformat?
Der Datenformat, ist der Endformat, welcher um den Randbeschnitt erweitert wurde. Wenn also eine Druckerei eine Beschnitt von 2 mm fordert, meint diese eine Erweiterung des Endformates an allen Seiten um 2 mm. Aus einem Din A6 Flyer mit dem Endformat 148 mm x 105 mm wird ein Datenformat von 152 mm x 109 mm. Also rechts und links je 2 mm zum Endformat hinzurechnen (2 + 148 + 2 = 152 mm) und auch für oben und unten (2 + 105 + 2 = 109mm).
Der Sicherheitsabstand.
Damit das Risiko von abgeschnittenen Texten, Logos oder ähnlicher, wichtiger Gestaltungselemente , verringert wird, empfiehlt es sich, diese Inhalte nicht direkt am Rand des Endformates zu platzieren. Daher sollten diese Elemente mit einem Abstand von ca. 5 mm, ausgehend vom Rand des Endformates, nach innen platziert werden.
Wie entstehen „Blitzer“?
Auch immer wieder ein schönes Thema, der Kunde bekommt die kunstvoll erstellten Flyer, Visitenkarten o.ä. Zugeschickt und entdeckt am unteren Rand seiner schwarzen Visitenkarte eine weißen Rand – einen Blitzer.
Ja wo kommt der denn her, den hatte die Agentur doch gar nicht vorgesehen und der Druckformat der Visitenkarte wurde doch auch richtig eingestellt, inklusive Randbeschnitt. Fazit, Kunde reklamiert, Neudruck, die gestaltende Agentur o.ä. darf zahlen.
Um „Blitzer“ zu vermeiden, muss nicht nur ein Randbeschnitt eingestellt werden, nein, er muss auch um den Hintergrund des jeweiligen Werbemittels erweitert werden.
Zwei Wege führen zum Ziel.
- Ihr erstellt Euer Dokument zur Gestaltung von Werbemitteln im Endformat und erweitert dieses nach Kundenfreigabe um den Randbeschnitt. Vergesst aber bitte nicht die Hintergründe an den Datenformat anzupassen, damit keine Blitzer entstehen.
- Ihr erstellt Euer Dokument gleich im Datenformat und definiert die Begrenzungen des Endformates mit Hilfslinien. Damit spart Ihr Euch später die Anpasserei der Hintergründe.Oft werden Bilder und Elemente am Endformat ausgerichtet, was bei einem nachträglichen Hinzufügen des Randbeschnittes dann zu Verschiebungen führen kann.
Noch ein paar Hinweise:
Das Päckchen speichert Ihr dann im Datenformat als PDF-X3 oder höher (je nachdem was die Druckerei benötigt) oder um Fehler durch transparente Ebenen zu vermeiden, gleich als hochauflösendes JPG im CMYK-Modus.
Die meisten Druckereien können verschiedene Formate drucken, die wenigsten Fehler passieren aber im JPG-Format.
Beim Druck von Broschüren und mehrseitigen Produkten, empfiehlt sich natürlich eine Druckdatei im PDF-X3 o.ä. Format.
Bitte verzerrt die Hintergründe nicht, sondern skaliert diese auf den benötigten Datenformat hoch. Zur Not erweitert den Hintergrund indem Ihr den Hintergrund dupliziert und gespiegelt an den Seiten ansetzt.
UND… Überprüft die Druckdaten bevor Ihr diese an irgend jemanden weiterschickt. Zu gerne werden beim Export Elemente mit abgespeichert, die über den Rand hinaus gehen. Damit schießt Ihr evtl. die komplette Druckdatei.
So, viel Spaß beim Einrichten der Layoutvorlagen. Und wenn Ihr gefragt werdet, wie ein Randbeschnitt eingerichtet werden soll, dann schickt Ihm / Ihr diesen Artikel. 🙂
Wolfram Daur
Online Marketing Manager
(2016 offiziell zertifiziert durch Online-Studium zum Online Marketing Manager durch die DEPAK)