You are currently viewing Was ist Retail Media?

Was ist Retail Media?

Retail Media beziehen sich auf Werbekanäle, die von Einzelhändlern genutzt werden, um direkt an Verbraucher zu werben. Diese Werbekanäle können Online-Plattformen wie E-Commerce-Websites, mobile Apps und soziale Medien umfassen, aber auch physische Werbemedien wie Schaufenster, Plakate und Kassenzettel. Retail-Medien ermöglichen es Einzelhändlern, relevante Werbebotschaften an potenzielle Kunden zu senden und gezielt auf deren Einkaufsverhalten und Präferenzen abzustimmen.

Wichtig zu verstehen ist, dass über 50% der Produktsuchen im Internet direkt in den Webshops / Marktplätzen stattfinden und nicht mehr über klassische Suchmaschinen. Retail Media ist effektiv, da es dem Kunden ermöglicht, direkt im Onlineshop nach Produkten zu suchen und gleichzeitig passende Werbung zu erhalten. Diese Art des Marketings wird auch als Trade Marketing bezeichnet und ist besonders wichtig, da immer mehr Nutzer direkt zu den Onlineshops und Marktplätzen gehen, um ihre gewünschten Produkte zu kaufen.

Ein großer Vorteil von Retail Media ist, dass Kunden die beworbenen Produkte direkt mit nur einem Klick kaufen können. Allerdings müssen Hersteller und Marken auch sichtbar gemacht werden, da sie nicht immer direkt von den Kunden gefunden werden. Um aus der Masse herauszustechen und die Sichtbarkeit zu erhöhen, investieren Hersteller immer mehr Geld in eine bessere Platzierung ihrer Produkte auf den Plattformen. Eine gute Sichtbarkeit ist entscheidend für den Erfolg und eine hohe Umsatzentwicklung. Durch den Einsatz von Retail Media kann der Kauf um bis zu 125% gesteigert werden und die Bekanntheit des Herstellers kann erhöht werden.

Unbekannte Hersteller und Marken können durch Retail Media ihre jeweilige Zielgruppe auf sich aufmerksam machen und somit ihre Bekanntheit steigern. Das Prospekt für die Woche wird auf diese Weise erfolgreich in das Internet übertragen. Insgesamt bietet Retail Media eine effektive Möglichkeit für Hersteller und Marken, ihre Produkte zu bewerben und ihre Sichtbarkeit in den Onlineshops zu erhöhen.

Verschiedenen Formen von Retail Media

  • Gesponserte Produkte
    Gesponserte Produkte sind eine Form der Werbung im Bereich des Retail Media Marketings. Sie werden bei der Suche nach einem speziellen Produkt auf der Amazon-Plattform angezeigt und sind mit einem Hinweis auf “Gesponsert” gekennzeichnet. Die Platzierung erfolgt im oberen Bereich der Suchergebnisseite und/oder neben und innerhalb der organischen Ergebnisse. Durch die Schaltung von gesponserten Produkten können Hersteller und Marken ihre Sichtbarkeit auf der Plattform erhöhen und gezielt Kunden ansprechen, die nach ähnlichen Produkten suchen.
  • Video- und Displaywerbung
    Video- und Displaywerbung bezeichnet Online-Werbung in Form von bewegten Bildern (Videos) und statischen Bildern (Bannern), die auf verschiedenen Internetseiten platziert werden. Diese Werbeformate sind in der Regel verlinkt und führen den Nutzer direkt auf die Landingpage des beworbenen Produkts oder der Marke im Online-Shop.
  • Markenshops
    Retail Media in Bezug auf Markenshops bezeichnet eine spezielle Form der Werbung im E-Commerce, bei der in einem großen Onlineshop eine spezielle Unterseite für eine Marke eingerichtet wird, auf der ausschließlich Angebote des jeweiligen Herstellers zu finden sind. Hierbei können die Hersteller das Produktportfolio und die Geschichte ihrer Marke präsentieren, um eine höhere Aufmerksamkeit und Bindung der Kunden zu erzielen.
  • Branded Content, Influencer Marketing und Native Advertising
    Beschreibt eine Form der Werbung, bei der eine Marke durch die Zusammenarbeit mit Influencern oder die Erstellung von redaktionellem Inhalt eine authentische Beziehung zu ihrem Publikum aufbaut. Hierbei geht es darum, eine Verbindung zwischen Marke und Kunde herzustellen, indem man den Kunden mit interessanten und relevanten Inhalten anspricht und das Bewusstsein für die Marke erhöht. Native Advertising bezieht sich auf Werbung, die nahtlos in den redaktionellen Inhalt integriert ist und sich optisch an den restlichen Inhalt anpasst, um weniger aufdringlich zu sein.
  • Produkt Kollaborationen
    Hierbei arbeiten zwei oder mehr Marken zusammen, um ein gemeinsames Produkt oder eine gemeinsame Kollektion zu erstellen und zu vermarkten. Dabei wird die Sichtbarkeit und Reichweite der beteiligten Marken erhöht und es kann ein neues Publikum angesprochen werden. Einzelne Shops vertreiben die Produkte exklusiv, was dazu führt, dass diese Produkte nur dort erhältlich sind und somit eine hohe Nachfrage generieren können.

Wie funktioniert Retail Media am Beispiel einer sponsored Produkt Kampagne auf Amazon.

Wenn ein Nutzer nach einem bestimmten Produkt auf Amazon sucht, werden ihm neben den organischen Suchergebnissen auch gesponserte Produkte angezeigt, die zu seiner Suchanfrage passen. Die gesponserten Produkte werden in der Regel im oberen Bereich der Suchergebnisse angezeigt und sind mit dem Label “Gesponsert” gekennzeichnet.

Die Platzierung in den gesponserten Produkten kann dabei sehr wertvoll sein, da sie den Kunden direkt auf die Detailseite des Produkts führt und somit die Chance erhöht, dass der Kunde das Produkt kauft. Die Kosten für eine gesponserte Produktkampagne auf Amazon hängen dabei von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Konkurrenz um bestimmte Keywords, der gewünschten Platzierung der Anzeige oder Amazon internen KPIs wie dem Sales Rank.

Um eine erfolgreiche gesponserte Produktkampagne auf Amazon durchzuführen, ist es wichtig, eine effektive Keyword-Strategie zu haben um das Produkt in den Fokus des Interesses potenzieller Kunden zu bringen. Auch die Überwachung und Anpassung der Kampagne ist ein wichtiger Bestandteil, um sicherzustellen, dass das Budget optimal genutzt wird und die gewünschten Ergebnisse erzielt werden.

Der wichtigste KPIs für sponsored Produkkts ist der ACOS bzw. der ROAS. Also die Relation zwischen Werbeausgaben – AD-Spends und dem dadurch erzielten Umsatz. Der ACOS ist ein %-Wert und zeit an wieviel Prosten vom Umsatz in Werbung ausgegeben wurden. Der ROAS zeigt an, wieviel mit einem Euro an Umsatz generiert wurde. Ein Guter ACOS liegt unter 12% und ein guter ROAS entsprechend über 8.

Besonders wichtig bei Retail Media ist die Position der Provision, die an den jeweiligen Marktplatz etc. pro erfolgreichen Verkauf zu zahlen ist. Denn diese muß zusätzlich zu den Werbekosten für Ads berücksichtigt werden.
Im Fall von Amazon können wir durchschnittlich mit 15% Verkaufsprovision rechnen, dazu kommen noch AD-Spends für Retail in Höhe von 12%, was einem Kostenanteil von 27% entspricht, die in der Marge berücksichtigt sein müssen.

Fluch und Segen von Retail Media

Zusammenfassend bietet Retail Media eine effektive Möglichkeit für Einzelhändler und Marken, ihre Produkte zu bewerben und ihre Sichtbarkeit auf verschiedenen Online-Plattformen und in physischen Geschäften zu erhöhen.
Die Vorteile von Retail Media umfassen eine höhere Sichtbarkeit und Bekanntheit von Produkten und Marken, eine höhere Kaufbereitschaft von Kunden und die Möglichkeit, gezielt auf die Bedürfnisse und Präferenzen der Kunden einzugehen.
Zu den Nachteilen von Retail Media gehört, dass es teuer sein kann, insbesondere wenn es um eine bessere Platzierung der Produkte auf der Plattform geht. Zudem kann es zu einer Überflutung von Werbung und einem Verlust der Authentizität führen, wenn Marken und Einzelhändler zu viele Werbekampagnen schalten oder nicht genug darauf achten, ihre Werbung relevant und ansprechend zu gestalten.

Sollte ich mein Retail Media von einer Agentur betreuen lassen?

Um ehrlich zu sein, rate ich jedem Händler davon dringend ab. Gerade im Retail, geht es um einzelne Prozentpunkte, die darüber entscheiden, ob ein Kauf einen Gewinn erzielt, oder Kosten verursacht.
Eine Agentur will mit euch Geld verdienen und das steht im seltensten Falle im direkten Zusammenhang mit der tatsächlichen erbrachten Leistung. Der Ideale Weg wäre hier ein Dienstleister, der eine Erfolgsprovision auf die von Ihm erbrachte Leistung erhält.
Das ist aber für über 95% der aktiven Agenturen nicht lukrativ!

Ergo, Amazon kassiert bei Retail Media gleich zweimal bei Euch ab und die Agentur kommt dann noch zusätzlich on Top. Zu den oben genannten 15% Provision pro Verkauf + AD-Spend 12% kommen dann nochmal die monatlichen Kosten für die Agentur!

Nur mal als kleines Rechenbeispiel!
Wenn Ihr bei Amazon 20.000 Euro Umsatz über ADs generiert.
Provisionen ca. 15% = 3.000.- €
AD-Spends ca. 12% = 2.400.- €
Agentur pro Monat z.B. 2.000.- €
Gesamtkostenanteil: 7.400.- €
ACOS: 37%
ROAS: 2,7

Da stellt sich mir die Frage für wen man da arbeitet, Amazon, die Agentur oder für einen selbst?

Fazit Retail Media

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Retail Media eine effektive Möglichkeit für Einzelhändler und Marken ist, ihre Produkte zu bewerben und ihre Sichtbarkeit in Onlineshops zu erhöhen. Die verschiedenen Formen von Retail Media umfassen gesponserte Produkte, Video- und Displaywerbung, Markenshops, Branded Content, Influencer Marketing, Native Advertising und Produkt Kollaborationen. Retail Media ermöglicht es Herstellern und Marken, gezielte Werbebotschaften an potenzielle Kunden zu senden und auf deren Einkaufsverhalten und Präferenzen abzustimmen. Eine gute Sichtbarkeit ist entscheidend für den Erfolg und eine hohe Umsatzentwicklung. Durch den Einsatz von Retail Media kann der Kauf um bis zu 125% gesteigert werden und die Bekanntheit des Herstellers kann erhöht werden.
Aber, bei dieser Werbeform ist die Kontrolle der Kennzahlen eines der wichtigsten Punkte. Wer hier seine Zahlen nicht im Griff hat, fährt schnell gegen die Wand!

Wolfram Daur

Wolfram Daur - Marketingleiter / Digital CMO - Schwerpunkt E-Commerce - Online Marketing Spezialist. Zertifikate: E-Commerce Manager (SMA) | Master Leadership Performance A (BPA) | Online Marketing Manager (DPA) - Leidenschaften: Produktentwicklung, Design, Neuromarketing...