Aber, bevor ich in das Thema einsteige, zuerst ein paar Fakten, damit alle wissen, von was ich rede.
(Wen das nicht interessiert, zur Einrichtung eines Shops auf Facebook – runterscrollen oder hier klicken)
Wer nicht lesen möchte, kann sich das Ganze auch als Podcast anhören!
Was Facebook ist, brauch ich ja nicht erklären, das dürfte inzwischen jeder kennen. Daher mal ein paar Hardfacts.
- Umsatz 2019: 70,7 Milliarden USD.
- Trotz der Datenschutzskandale in 2019, stieg der Umsatz um 14,9 Milliarden USD.
- Im ersten Quartal 2020 nutzten Facebook 2,99 Milliarden User, mindestens einmal im Monat.
- 2,36 Milliarden Menschen nutzen Facebook täglich!
- 140 Millionen aktive Unternehmen.
- Den Marketplace nutzen 800 Millionen Menschen.
- 15% der Nutzer sind täglich 3-5 Stunden aktiv.
- 36% der Nutzer sind täglich 1-3 Stunden aktiv.
- 47% der Nutzer sind täglich bis zu einer Stunden aktiv.
Facebook ist inzwischen…
- die größte Social Media Plattform
- Identity Provider
- ein Marketplace ursprünglich als Kleinanzeigenplattform (seit 2017)
- entwickelt eine Virtuelle Welt – Facebook Horizon (2019)
- sowie VR-Techniken für Unternehmen
- entwickelt eigene Produkte wie z.B. die Oculus Rift / Quest
- versucht eine eigene Cyberwährung, den Libra zu initialisieren (2020)
- verfügt wohl über eine der größten, personenbezogenen Datensammlungen weltweit
- uvm.
Wir reden also von einem Giganten, der auf dem Weg zur Unabhängigkeit, alle relevanten Komponenten des Internets in sich zu vereinen versucht, bisher mit großem Erfolg. Nachdem der Marketplace nicht eingeschlagen hatte wie von Facebook erwartet, nutzt FB jetzt die Gunst der Stunde (COVID-19) um ihre E-Commerce-Lösung an den Start zu bringen. Damit gräbt Facebook das Kriegsbeil gegen Amazon aus. Facebook hat dafür definitiv die richtigen Voraussetzungen, denn der Kundenzugang ist bereits vorhanden und extrem gut verknüpft.
Facebook kombiniert also fast alle Elemente der modernen Internets und bindet diese in das geschlossene System des sozialen Netzwerkes ein. Facebook schafft also eine eigene Welt, ähnlich des chinesischen Players „WeChat“ von Tencents (nur in China komplett verfügbar, aktuell!).
Damit verfügt Facebook über 2,99 Milliarden Nutzer, BigData, VR, den Libra und über E-Commerce. Fehlt eigentlich nur noch ein Streamingdienst und damit meine ich nicht das Livestreaming, sondern Anbieter wie Disney oder Netflix.
Schon jetzt verbringen die Nutzer einen Großteil Ihrer Freizeit innerhalb Facebooks. Diese „Freizeit-Beschäftigung“ wird wohl enorm ansteigen, wenn Facebook Horizon erst einmal gelandet ist. Allerdings dürfte die Nutzungsdauer wohl auch durch die Einführung der neuen Shops sprunghaft nach oben gehen.
Tja, und wenn ich alles, was ich brauche, innerhalb eines geschlossenen Systems bekomme, wer braucht dann noch das Internet? Oder, hat der Nutzer dann überhaupt noch Zeit sich neben Facebook mit dem Internet zu beschäftigen?
So, das Bild ist gemalt und die Zukunft schaut für Facebook rosig aus, soweit nicht eine Zerschlagung aufgrund der staatlichen Gewalt erfolgt.
Facebook verbessert mit Shops also einerseits seine Datenbasis und verteidigt Budget, welches sonst zu Amazon Advertising abwandern würde. Andererseits nutzt Facebook seinen Kundenzugang besser aus und schafft Grundlagen, um diesen weiter auszubauen.
Da viele Shop-Betreiber inzwischen von Amazon die Nase voll haben, sei es in Bezug auf die Provisionsmodelle oder deren Kosten für Werbeplatzierungen, wird Facebook Shops eine interessante Alternative.
Mit Facebook Shops ins E-Commerce einsteigen.
Seite dem 19. Mai 2020 ist es jetzt also möglich – der eigene E-Shop für Einzelhändler etc. pp.
Die Einrichtung der Shops ist kostenlos möglich. Gebühren entfallen wohl nur für die Nutzung diverser Bezahlungsmethoden, wobei der Libra wohl bald als „spannendes“ Zahlungsmodel aufwarten dürfte!
Facebook will, so Zuckerberg, lediglich seine Grundkosten mit den Zahlungsvarianten decken. Der Umsatz am Shop, oder Provisionsmodelle sind nicht geplant. Aber… Facebook will Daten und bietet natürlich auch seine Advertising-Techniken an. Tja, in einem geschlossenen Kreislauf gibt es eben nur das was zugelassen wird, in diesem Fall Facebook- und Instagram-Ads. Und genau auf diese Erlöse spekuliert Facebook.
Um das Ausprobieren von Brillen, Kleidung, Möbel etc. online zu ermöglichen, setzt FB auf AR und VR Lösungen. Auch ein Bonuspunkte-System ist in Planung, ebenso Live-Verkäufe.
Ebenfalls gibt es Schnittstellen zum Import der Daten aus eigenen Shops, wie z.B. eine Anbindung an Shopify und andere große E-Commerce Lösungen.
Interessant ist, dass Facebook den Checkout über Facebook / Instagram selbst ermöglicht, ebenso über den externen Shop des Händlers.
Einen Shop zu einer Facebook-Seite hinzufügen.
Um auf Facebook einen Shop einzurichten benötigt Ihr eine Facebook-Seite. Allerdings wird nicht auf allen Seiten die Funktion „Shop“ angezeigt. Damit die Funktion „Shop“ angezeigt wird, müßt Ihr auf Eurer Seite die „Seiteninfos bearbeiten“ anklicken. Im dann kommenden linken Menü geht Ihr auf den Punkt „Vorlagen und Tabs“, hier nehmt die Vorlage „Shopping“.
Nach dem Aktivieren, wird der Menüpunkt „Shop“ auf der Startseite (Menüpunkt Seite im Top-Menü) angezeigt.
Wenn Ihr dann auf den Button „Shop“ klickt, beginnt eine geführte Einrichtung, die Ihr abschließen müßt.
- Zustimmung der Nutzungsbedingungen und Richtlinien für Händler (Pflicht)
- Die Art des Kaufabschlusses auswählen
Dabei bietet Facebook zwei Varianten an- Nachricht an Verkäufer
Ermögliche es Personen, dir Nachrichten zu senden, um Fragen zu stellen und einen Kauf abzuschließen.
– Hier folgt dann noch die Freigabe für den Facebook Messenger. - Kaufabschluss auf einer anderen Website
Leite Personen zu einer anderen Website weiter, um ihren Kauf abzuschließen. Wenn Ihr also Euren eigenen, bestehenden Shop zum abwickeln des Verkaufs nutzen wollt.
- Nachricht an Verkäufer
- Einrichten Deines Shops
Hier wird die Währung definiert, bei uns also Euro.
Sobald man jetzt einen Warenbestand hinzufügt, wird der Shop und die Produkte für den Kunden sichtbar.
Produkt hinzufügen – Kaufabschluss über eigenen Shop (extern)
- Fotos auswählen (es gehen auch Videos)
- Produktname eingeben
- Preis eingeben
- Dieser Artikel ist im Angebot ja / nein
- Beschreibung hinzufügen (keine Formatierungen möglich)
- URL für den Kaufvorgang (im Fall Kaufabschluss auf einer anderen Webseite)
- Dieses Produkt auf Deiner Seite teilen ja / nein
- Sichtbarkeit – Öffentlich / unveröffentlicht
- Zustand des Artikels neu / überholt / gebraucht…
- Add Produkt.
Produkt hinzufügen – Kaufabschluss über Facebook (intern)
Wer den internen Abschluss des Kaufvorgangs auswählt, der wird im Facebook Messenger für die Kontaktaufnahme zwischen Käufer und Verkäufer freigeschaltet.
- Fotos auswählen (es gehen auch Videos)
- Produktname eingeben
- Preis eingeben
- Dieser Artikel ist im Angebot ja / nein
- Beschreibung hinzufügen (keine Formatierungen möglich)
- Bestand – aktuell nur ein Schiebregler für “Auf Lager” / “nicht auf Lager”. Eine Stückzahl ist aktuell nicht möglich.
- Dieses Produkt auf Deiner Seite teilen ja / nein
- Sichtbarkeit – Öffentlich / unveröffentlicht
- Zustand des Artikels neu / überholt / gebraucht…
- Add Produkt.
Du hast gerade dein erstes Produkt hinzugefügt!
Alle Produkte werden geprüft und bestätigt, bevor deine Kunden sie sehen. Facebook benachrichtigt dich, wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist (i.d.R. innerhalb weniger Minuten).
Tja, damit ist der Shop eingerichtet und das erste Produkt veröffentlicht!
Willkommen in der geschlossenen Welt von Facebook.
Klar, mit dem Einrichten eines Shops und der ersten Produkte ist es nicht erledigt. Jetzt folgt die eigentliche Arbeit, die Vermarktung der Produkte und die Schaltung von Ads.
Wie das funktioniert habe ich in einem früheren Artikel ausführlich beschrieben.
Facebook- / Instagram-Ads schalten mit dem Werbeanzeigenmanager
So, wir laden jetzt gerade alle Produkte aus unserem Marktplatz Hallo-Ostalb.de in unsere zugehörige Fanpage.
Weitere Infos folgen.
Über die Zahlungsmethoden kann ich jetzt leider noch nichts sagen. Dafür werde ich aber noch einen Test auf einer anderen Seite aufbauen, die dann die interne Kaufabwicklung nutzt.