Du betrachtest gerade Was ist der Unterschied zwischen Inbound- und Outbound-Marketing?

Was ist der Unterschied zwischen Inbound- und Outbound-Marketing?

Grundsätzlich gibt es im Marketing zwei Methoden über die Werbung ausgespielt wird. Diese Methoden nennen sich „Pull“ und „Push“.
Bei „Push“ wird einfach Werbung auf so vielen Plattformen wie möglich geschaltet um möglichst viele User zu erreichen. Mit der Masse der ausgespielten Werbung erhöht sich auch die Chance potentielle Kunden zu gewinnen. Der Streuverlust bei „Push“ ist allerdings enorm. Anders beim „Pull“ Marketing. Hier werden Inhalte verteilt, die auf die Interessen des Nutzers zugeschnitten sind. Über diese Interessen wird der User dann zum Produkt etz. geleitet, bzw. gezogen – „Pull“. Der Streuverlust ist gering, dafür ist der Aufwand höher.

Ähnlich verhält es sich beim Inbound-Marketing, bzw. Outbound-Marketing.

Beim Inbound-Marketing soll der Kunde das Unternehmen finden. Alles konzentriert sich auf den User und dessen Suchanfragen. Der Schwerpunkt liegt also im Content-Marketing (Blogs, E-Books, Whitepaper, SEO, Webinare, Youtube, Social Media…). Also guter, hochwertiger Content, der auf die individuellen Interessen der User zugeschnitten ist. Ihnen Lösungen anbietet und damit auf das Produkt, die Leistung etz. des Anbieters führt.

Beim Outbound-Marketing werden die klassischen Werbekanäle bespielt. Printanzeigen, Display-Ads, TV-Werbung, Messen usw. Diese Werbeformen wirken nicht zielgerichtet und haben nur eine Chance, wenn der User gerade einen entsprechenden Bedarf hat, der so geleitet werden kann.

Kurzum, Inbound ist zielgerichtet, der Scharfschütze im Marketing (pull), Outbound schießt mit der Schrotflinte in den Wald und hofft auf einen Treffer.

Inbound- und Outbound-Marketing unterscheiden sich außerdem noch in zwei wichtigen Kriterien, der Wirkungsdauer und der Kosten.

Outbound wirkt temporär und ist mit hohen Kosten verbunden, z.B.:

Kaltaquise – hohe Frustrationsrate, hohe Kosten bei vergleichsweise geringer Wirkung. Kaum zielgerichtet (Zielausrichtung z.B. über CRM o.ä. möglich), evtl. müssen Adressen „gekauft“ werden.
Hohes Risiko aufgrund der Definitionen und Auslegungen der DSGVO und des UWG. Wirkt nur für den jeweiligen Kampagnenzeitraum der Kaltaquise.

Printanzeigen – Die klassische Anzeigenschaltung in Magazinen, Zeitungen und Co. Hohe Kosten je nach Auflage, sehr gute Flächendeckung, hoher Streuverlust, wirkt nur am Erscheinungstag der Publikation.

Messen – Sehr hohe Kosten und Aufwand für die Miete eines Messestands, Equipment und notwendiger Manpower vor Ort. Zeitlich begrenzte Wirkung, wirkt nur auf Messebesucher, Fokusierung auf Thema der Messe.

Display-Ads – Klassisches Modell, Sie buchen einen definierten Zeitraum von X oder anhand von TKP-Modellen. Ist die Zeit verstrichen oder das Volumen aufgebraucht, endet die Kampagne.

Mischwesen

Display-Ads – Programmatic, Sie buchen einen definierte Anzahl von Klicks oder auf TKP-Basis. Auch hier endet die Kampagne, wenn das Volumen verbraucht ist. Allerdings kann hier die Zielgruppe genauer definiert werden, was den Streuverlust erheblich reduziert.

Google AdWords – zwar wird hier eine Art „pull“ verwendet, da hier nach Klicks abgerechnet wird, aber ihre Kampagne ist nur solange verfügbar bis ihr Tagesbudget aufgebraucht ist. Das CPC-Modell orientiert sich dabei anhand der definierten Keywords für die Suchanfragen, damit ist eine Zielgruppenausrichtung sehr gut möglich.

Inbound-Marketing wirkt langfristig bei geringen bis moderaten Kosten. Hier dreht sich alles um die Erstellung und Verteilung von Content. z.B.:

Blogs – einmalige Kosten für die Erstellung des Blogs, laufende Kosten für die Pflege und Erstellung von Inhalten (Content). Fängt User ein, die sich bereits für das Thema interessieren, hohe Zielgruppenaffinität und Wandlungsquoten, guter Content wirkt so lange bis dieser gelöscht wird. Aber dafür gibt es ja eigentlich kaum Gründe.

E-Books, Whitepaper, Videos, Webinare – einmalige Kosten für die Erstellung. Fängt User ein, die sich bereits für das Thema interessieren. Wirkt sich positiv auf die User-Wahrnehmung aus und steigert Ihre Relevanz bei Google. Kontaktchance direkt zum User durch direkte Interaktion (Webinar) oder Kommentare. Alle Inhalte können langfristig zur Verfügung gestellt werden.

SEO – Optimierung der Inhalte für die Suchmaschinen. Damit wird die Relevanz von Inhalten bei Google gesteigert, wodurch ein besseres Ranking erzielt wird. Wirkung langfristig, Kosten gering. In den Bereich SEO gehören z.B. auch die Disziplinen – On-Page, Off-Page, Linkbuilding und Keyword-Analyse.

Social Media – Grundsätzlich keine Kosten, aber moderater Aufwand, da hier ein gewisses Interaktionsniveau ratsam ist. Biete die Chance Follower aufzubauen, die sich für Ihre Themen interessieren und Ihnen folgen. Quasi Ihr eigener Teich zum Fischen und Füttern. Kunden können direkt in Kontakt mit den Unternehmen treten, gutes Feedback. Verteiler für die vorhergehenden Inhalte.

Im Endeffekt haben beide Varianten ihre Vor- und Nachteile.

Outbound-Marketing dient zur schnellen Verteilung von Informationen an eine große Zielgruppe. Daher eignet sich diese Form besonders gut für zeitlich begrenzte Kampagnen. Dies könnte z.B. ein Event sein, ein begrenztes Sonderangebot etz.

Inbound-Marketing dient der Kundenbindung und der zielgerichteten Ansprache von Interessenten.  Dabei sucht der User nach Themen und die Kampagnen des Inbound liefern ihm die gewünschten Antworten. Dafür eignen sich die klassischen Themen des Content-Marketing wie z.B. Top-10 Listen, Tipps und Tricks, Tutorials…

Foto: unsplas.com

Wolfram Daur

Wolfram Daur - Marketingleiter / Digital CMO - Schwerpunkt E-Commerce - Online Marketing Spezialist. Zertifikate: E-Commerce Manager (SMA) | Master Leadership Performance A (BPA) | Online Marketing Manager (DPA) - Leidenschaften: Produktentwicklung, Design, Neuromarketing...