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Der canonical-Tag als Ranking Instrument!?

Grundsätzlich, was ist der canonical-Tag?

Der canonical-Tag (rel Attribut) ist ein Verweis in den Metatags, die im Head einer Webseite zu finden sind. Die Funktion des canonical-Tags dient der Identifizierung einer Originalseite und weist damit die original URL einer Seite, Beitrags o.ä. aus.

<link rel=“canonical“ href=“http://www.webseite.de/original-Artikel-URL“ />

Damit dient der canonical-Tag der Vermeidung von Duplicated Content. Und wir wissen ja alle, dass Google Duplicated Content ziemlich ungerne sieht, zumindest im Allgemeinen, Pressetexte sind davon ausgenommen, denn hier gilt ein anderes Prinzip.

Der Google Robot erkennt also beim crawlen einer Seite, ob er diese Seite indexieren soll oder nicht. Ist ein canonical-Tag vorhanden, wird die darin eingetragene Quelle als wichtiger eingestuft und als Originalquelle indexiert, die Seite, die die canonical-URL enthält, wird nicht indexiert.

Grundsätzlich gilt aber:
„Google geht davon aus, dass jeder Content an nur einer einzigen Stelle im Internet auffindbar sein darf.“

Die Hauptaufgabe des canonical-Tag ist also die Vermeidung von Duplicated Content.

Warum ist Duplicated Content (DC) ein Problem?

Das Problem ist relativ einfach an einem Beispiel erklärt:

Stell Dir vor, Du bist ein Blogger und schreibst einen Beitrag über ein neues Produkt, welches Du gerade testest. Nach mehreren Stunden Arbeit, veröffentlichst Du Dein Werk auf Deinem geliebten Blog mit 5.000 Nutzern im Monat.
ein Anderer Blogger findet Deinen Artikel toll und veröffentlicht diesen auf seinem Blog, evtl. nimmt er sogar noch kleine Änderungen vor. Sein Blog hat 50.000 Nutzer im Monat und ist genau auf das Thema spezialisiert.

Nach Google Logik wäre das die Seite mit der höchsten Relevanz für den User, also in diesem Fall nicht Deine!

Woher soll Google jetzt wissen, welcher URL die positiven Merkmale zugewiesen werden sollen? Denn Google versteht ja nicht was da steht, sondern vergleicht im Prinzip nur die Wörter, Bezugswörter usw. und stellt damit beide Seiten gegenüber. Sind die Wörter weitestgehend gleich, bedeutet das für Google -> DC.

Google definiert diese Art des „Copywritings“ als Betrugsversuch, da es Google im Bestreben, das bestmögliche Ergebnis für den User, zu finden, behindert. Daher kann Duplicated Content zu einer Abstrafung durch Google führen.

Und so weiter und so fort… mehr Infos dazu spare ich mir hier jetzt, also zurück zum Thema.

Wo findet der canonical-Tag seinen Einsatz?

  1. Du willst den Inhalt einer Seite mehrfach anzeigen, oder der Artikel kann über mehrere URLs aufgerufen werden.
  2. Die Seite ist über verschiedene Wege erreichbar mit und ohne „/“, http oder https, mit www und ohne…
  3. Darstellung des Inhaltes in verschiedenen Ansichten, z.B. Druckversion und PDF…
  1. Inhalte werden auch auf anderen Seiten veröffentlicht.

Der canonical-Tag dient also in seiner Original-Funktion der Vermeidung von Duplicated Content, hat aber darüber hinaus noch einen schönen Nebeneffekt, die Optimierung der Linkpopularität.

Die Linkpopularität

Links in all Ihren Arten, wie Backlinks, trusted Links usw. sind ein bekanntes Rankingkriterium für Google, auch wenn die Bedeutung stark abgenommen hat. Die Linkpopularität weist aus, wie viele Links auf die jeweilige Seite verweisen und welche Stärke diese Links besitzen.
Dabei galt die Denkweise: wenn eine Seite auf den Inhalt einer anderen Seite Verweist, dann könnte dieser, verlinke Inhalt ebenfalls von Interesse für den User sein, also eine Form der Empfehlung.
Viele Empfehlungen, hohe Relevanz für den User, so die Logik von Google.
Dafür werden zusätzlich Werte abgeglichen wie die Textzusammenhänge zwischen Quelle und Ziel… um eine Manipulation zu verhindern. Außerdem vererbt ein Link von einer vertrauenswürdigen Seite mit hohem PageRank (veraltet) einen Teil Ihrer Kraft auf die Zielseite (Linkjuice) und stärkt diese damit.

Das führte in SEO-Kreisen zu vielen, teilweise unbeliebten Techniken wie Link-Selling, Spamlinks in Kommentarfeldern und Foren…

Durch diese technischen Einflüsse und Manipulationen der Linkpopularität, verschob sich die Sichtweise von Google und ein neuer Wert trat mit auf den Plan, die Domainpopularität.

Die Domainpopularität

Bei der Bewertung eines Links über die Domainpopularität wird nicht mehr jeder einzelne Link von Seite A zu Seite B gewertet, sondern nur noch ein Link pro Seite.
Hatte die Seite A vorher 5 Links zu Seite B wären das 5 Punkte (stark vereinfacht). Mit der Bewertung über die Domainpopularität zählen diese 5 Links nur noch 1 (stark vereinfacht). Im Sinne der Domainpopularität reicht also ein einzelner Link von A zu B aus und jeder weitere wird damit sinnlos.
Eine Domainpopularität von 20 bedeutet also, dass Die bewertete Seite Backlinks von 20 anderen Webseiten erhalten hat.
Allerdings zählt hier noch viel mehr mit hinzu, war die Linkpopularität eher quantitativer Natur, ist die Domainpopulatität qualitativer Natur. Dazu gehören Richtwerte wie Bad Neighbourhood, Trust, sowie die Domainpopularität der verweisenden Seiten…

Aktuell ist die Thematik Link- bzw. Domainpopularität immer noch ein wichtiger Rankingfaktor für Google, allerdings bei weitem nicht mehr so einfach zu manipulieren und stark abgewertet. Diese Funktion hat also stark an Kraft verloren, war sie doch einst der Grund für den Erfolg der Suchmaschine Google, überhaupt.

Optimierungsansätze des Seitenrankings über den canonical-Tag

  1. Optimierung der Keywordrelevanz

Durch die Bündelung der Relevanz verschiedener URLs zu einer einzigen indexierten URL kann man die Relevanz für ein Keyword steigern. Ohne den canonical würde der Traffic auf verschiedene URLS aufgeteilt werden, so wird der Traffic gebündelt auf eine URL.

  1. Offpage Optimierung

Der c-Tag wird nicht wie ein Backlink behandelt sondern eher wie ein Redirect. Allerdings können damit die Link- / Domainpopularität mehrerer Webseiten auf ein URL zielgerichtet werden.

Logisches Anwendungsbeispiel:

Du hast Deine Seite auf ein bestimmtes Keyword hin optimiert. Bei der Suchanfrage tauchen drei oder 2 Treffer in den SERPs auf, die sich auf Deine Seite beziehen.
Hier könnte man nun die Inhalte der drei Trefferseiten auf einer Seite bündeln und die übrigen Seiten mit einem canonical-Tag auf die neue Seite verweisen. Dadurch würde sich die Relevanzbewertung nicht mehr auf 3 Seiten splitten, sondern auf einer Seite bündeln.

Warum sollte jede Seite einen canonical-Tag besitzen?

Jede Seite sollte über einen c-Tag verfügen. Damit schützt Du Deine einzigartigen Inhalte vor Content-Diebstahl.
Ein unfreundlicher User könnte sonst einfach Deinen Content kopieren und selbst einen canonical auf seine Kopie erstellen und nicht auf Dein Original. Damit würde Google den geklauten Artikel mit canonical Deinem Original vorziehen und zur „Original URL“ erklären! Mit allen oben beschriebenen Folgen für den von Dir aufgebauten Linkjuice und Co.

Kurze Zusammenfassung

  1. Der canonical-Tag (c-Tag) soll Duplicated Content verhindern.
  2. Die im canonical-Tag hinterlegte URL ist die original Quelle des Artikels / Beitrags.
  3. Eine Seite mit c-Tag, der einen Verweis zu einer anderen Quelle enthält, wird von Google nicht indiziert.
  4. Der canonical wird nicht wie ein Link gewertet sondern eher wie ein Redirect.

Die Idee

Was bringt mehr, ein Backlink von einer starken Domain auf eine kleinere Seite oder ein Zwilling mit c-Tag auf einer starken Domain, oder ergänzen sich sogar beide Varianten?

Die Theorie

Meine Theorie hinter der Nutzung des canonical-Tags als Push kommt eigentlich aus Google selbst und den sozialen Netzen mit deren Teilen-Funktion.
Grundsätzlich ist das Teilen von Inhalten ja positiv, da es zeigt, dass die Leute den Content gut finden. Dies entspricht dem ursprünglichen Erfolgsmodell von Google, also den „Empfehlungen“. Das Teilen und Empfehlen von Inhalten ist als Bewertungskriterium zu relevant um es unter den Tisch zu kehren. Die Nutzung des canonical-Tags wäre nur die optimale / faire Nutzungsvariante solch eines Empfehlungssystems.

Der Test

Getestet wird dabei mit einer starken Seite mit über 2 Mio Pi / Monat als „Verteiler“ und einer kleinen Seite mit 3.000 Pi / Monat als Quelle.
Hierfür werde ich einen optimierten Artikel erstellen, der komplett auf das Thema der kleinen Seite ausgerichtet ist.
Da ich auf beide Seiten vollen Zugriff habe, sollte eine gute Auswertung möglich sein.

Ich bin mal gespannt was rauskommt.

Wolfram Daur

Wolfram Daur - Marketingleiter / Digital CMO - Schwerpunkt E-Commerce - Online Marketing Spezialist. Zertifikate: E-Commerce Manager (SMA) | Master Leadership Performance A (BPA) | Online Marketing Manager (DPA) - Leidenschaften: Produktentwicklung, Design, Neuromarketing...